Der Energielieferant
Handwerk & Ehrenamt
Im Gespräch mit Jörg Schrott, Geschäftsführer der Swoboda Heizungs- und Sanitärtechnik GmbH aus Löbau
Sie sind Innungsobermeister der Sanitär-Heizung-Klimatechnik Innung. Was können wir uns darunter vorstellen bzw. was sind Ihre Funktionen?
Herr Schrott:
Mein Hobby ist meine Firma, und da ich aktiv was für unsere Region machen möchte, habe ich beschlossen, mich in meinem Berufsfeld Sanitär-Heizung einzubringen. Als Innungsobermeister wird man von den Innungsmitgliedern in dieses Ehrenamt gewählt. Ich repräsentiere unsere Innung und bin Anlaufpunkt für verschiedene Fragen. Wir stehen im offenen Kontakt, um alle Belange abzudecken und bearbeiten zu können. Wenn ich nicht weiter helfen kann, versuche ich die richtigen Stellen zu vermitteln. Wir organisieren Messen, Schulungen und Innungstreffen. Des Weiteren setzen wir uns stark für die Nachwuchsgewinnung auf dem Ausbildungsmarkt ein, um das Bestehen unseres Gewerkes in der Zukunft zu sichern.
Wie stehen Sie zum Thema Berufsausbildung?
Herr Schrott:
Ausbildung ist sehr wichtig. In den letzten Jahren haben wir in unserer Firma, die zurzeit 14 Mitarbeiter hat, regelmäßig ausgebildet. Mit verschiedenen Handwerksinnungen und der Kreishandwerkerschaft Görlitz haben wir zum Beispiel für die Messe in Löbau „Insidertreff, deine Ausbildungsmesse in der Region“ eine Handwerkermeile organisiert. Hier können sich junge Leute z. B. über den Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik informieren. Die schulischen Leistungen spielen natürlich eine wichtige Rolle aber nicht immer sind Zensuren aussagekräftig, ob jemand für den Ausbildungsberuf geeignet ist. Ich empfehle daher für die Ausbildungsbetriebe und den Jugendlichen das Probearbeiten bzw. die Ferienarbeit. So kann der Ausbildungsbetrieb den Azubi besser einschätzen und der Azubi weiß, ob es die richtige Berufswahl für ihn ist.
In welche Richtung sehen Sie die Entwicklung der Heizungsanlagen?
Herr Schrott:
Es ist schwer zu sagen, aber ich bin nach wie vor der meiner Meinung, dass der Hauptanteil bei Öl- oder Gasanlagen bleiben wird. Im Bereich regenerativen Energien z.B. Wärmepumpen, Solaranlagen und die Holzvergaser- und Pelletheizungsanlagen kommt es noch darauf an, was der Gesetzgeber im Bereich der Förderung beschließen wird. Für Neubauten gilt ja ohnehin schon die neue Energieeinsparverordnung, wo regenerative Anlagen in der Regel eingesetzt werden. Dabei sollte man aber die bewährten Techniken nicht aus den Augen verlieren, denn auch in diesem Bereich gibt es neue Entwicklungen in der Gerätetechnik die in Kombination mit Solar eingesetzt werden kann.
Welche persönliche Meinung haben Sie zu dem Thema Wärmepumpen?
Herr Schrott:
Ich persönlich favorisiere bei Wärmepumpenanlagen die Sole-Wasserwärmepumpe. Voraussetzung ist natürlich, dass das Heizungssystem im Gebäude den Einsatz einer Wärmepumpe gerechtfertigt. Für mich ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nur eine Kompromisslösung, da ich immer einen zweiten Energieträger benötige. Wenn eine Wärmepumpe, dann als monovalent betriebene Heizungsanlage.
Bei der monovalenten Betriebsweise (griechischen monos für „allein“ oder „einzig“) ist die Wärmepumpe das ganze Jahr für den gesamten Wärmebedarf eines Gebäudes zuständig. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe ganzjährig eine Wärmequelle benötigt, welche eine relativ konstante Temperatur liefern kann.
Was gefällt Ihnen an unserer Region?
Herr Schrott:
An der Oberlausitz liebe ich die Gemütlichkeit und Offenheit der hier lebenden Menschen. Ich finde unsere Region wunderschön so, wie sie ist.
Zur Person
Ich bin… Jörg Schrott.
Ich wohne in… Löbau.
In meiner Freizeit finden Sie mich…
Oh „Freizeit“ was ist das. Nein Spaß beiseite, ich liebe die Natur und wandere gern. Der Wintersportler bin ich nicht, denn ich mag Sommer-Sonne-Sonnenschein. Daher bin ich zu Fuß in oder außerhalb der Region oder am Strand irgendwo zu finden.
Freunde und Berufskollegen sagen über mich…
Er ist nicht aus der Ruhe zu bringen und behält immer den Überblick. Positive Eigenschaften sind seine Zielstrebigkeit und sein soziales Engagement.
Mein Wunsch wäre es…
dass die Jugend in unserer Region mehr gefördert wird und sich hier bei uns eine Zukunft aufbaut, dass wir mehr Perspektiven für die Jugend schaffen. Wenn keine Jugend mehr in unsere Fußstapfen tritt, wird es auch für uns schwierig werden, einen Nachfolger zu finden. Und dass wir mehr miteinander sprechen, um den Wunsch Realität werden zu lassen.
Mein Tipp
Die Oberlausitz bzw. die Heimat erkunden. Es gibt auch hier viel zu sehen und zu entdecken. Und man sollte es gelegentlich auch mit Freunden gemeinsam machen.