Der Energielieferant
Einheimische Landwirtschaft
Im Gespräch mit Rainer Peter, Geschäftsführer Bauernverband Oberlausitz
Herr Peter, was können wir uns unter dem Bauernverband Oberlausitz vorstellen?
Herr Peter:
Der Bauernverband Oberlausitz ist eine berufsständische Vertretung der Landwirte im Kreis Görlitz. Uns gibt es seit 1991 und somit sind es Ende März genau 25 Jahre. Wir sind nicht die einzige Vertretung aber die, die über den Sächsischen Landesbauernverband (SLB) und den Deutschen Bauernverband (DBV) bis hin nach Brüssel zur EU vertreten ist. Wir sehen unsere Aufgabe in erster Linie in der Vertretung unserer Mitglieder gegenüber den staatlichen und politischen Entscheidungsträgern in der Landwirtschaftspolitik. Im Verbandsgebiet haben wir eine landwirtschaftliche Fläche von ca. 87.000 ha die von 630 landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaftet wird.
Herr Peter, in unserer Region gibt es viele kleine landwirtschaftliche Betriebe, wie sehen Sie die Zukunft und Chancen für diese Unternehmen?
Herr Peter:
Die Zukunftschancen für unsere Landwirtschaftsbetriebe werden nicht an erster Stelle von den Betriebsgrößen abhängen. Ich sehe die Gefahren für die kleineren Betriebe in erster Linie in der erdrückenden Bürokratie und den stetig steigen Auflagen für Natur- und Tierschutz. Die kleineren Betriebe auf Familienbasis haben auch das Problem der Nachfolge. Wer möchte denn heute noch 365 Tage im Jahr, 12 Stunden arbeiten und weniger Geld als andere bei einer 40-Stunden-Woche und 30 Tagen Urlaub verdienen?
Herr Peter, welche Rolle spielt die Energiewende in der Landwirtschaft?
Herr Peter:
Die Energiewende hatte für die Landwirtschaft gut angefangen, nun sind wir aber wie immer die Verlierer. Die Biogasanlagen waren eine gute Sache – aus den Reststoffen der Tierproduktion Strom zu erzeugen und somit Geld zu verdienen – war eine prima Angelegenheit. Aber jetzt, rechnet sich für den Bauern keine neue Anlage mehr. Mit Photovoltaikanlagen auf den Feldern haben wir riesige Flächen eingebüßt und auch die Windräder stehen kaum auf dem Eigentum des Bauern. Da gibt es andere, die riesige Pachten kassieren. Auch die neuen Stromtrassen gehen über unsere Felder und die Entschädigung während des Baues ist lächerlich gegenüber den Einnahmen der Netzbetreiber. Letztlich sehe ich die negativen Auswirkungen durch den Kohleabbau wesentlich geringer als es jetzt die Energiewende bringt und nun Frage ich: „Soll das die Energiewende sein?
Herr Peter, wie sehen Sie unsere Region und was gefällt Ihnen an dieser?
Herr Peter:
Wir leben hier in einer der schönsten Regionen Deutschlands, Berge im Süden und Seenlandschaften im Norden. Wir haben Menschen, die fleißig arbeiten und die Region mitgestalten wollen. Viele kommen aus dem Westen zurück, weil sie dort keine Heimat finden. Wir haben Traditionen, die es nur hier gibt und auf die wir stolz sind. Geprägt wurde unsere Region über Jahrhunderte durch die Landwirtschaft. In den letzten hundert Jahren auch durch die Industrie.
ZUR PERSON
Ich bin… Rainer Peter
Ich wohne in… Weißenberg OT Weicha
In meiner Freizeit finden Sie mich…
in meinem 2 ha großen Garten, in dem ich mit meinen Oldtimertraktoren die schöne
Streuobstwiese pflege.
Freunde und Berufskollegen sagen über mich…
dass ich ein authentischer und sympathischer Chef bin.
Mein Wunsch wäre es… das die Landwirtschaft und der Gartenbau in unserer Region erhalten
bleiben und die langen, regionalen und einheimischen Traditionen fortgeführt werden.
Mein Tipp
Fahren Sie einmal am Wochenende durch das Zittauer Gebirge, um dort die Natur und die schöne Umgebung zu genießen und dann ist es eine Überlegung wert, ob man immer so weit in den Urlaub fahren muss.
Der Energielieferant
Aufgepasst
Das Bundes-Immissionschutzgesetz (BImSchG) ist die verkürzte Bezeichnung für das deutsche Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge. Es regelt das Gebiet des Umweltrechtes und ist in diesem Rechtsgebiet das Regelwerk mit der höchsten Wichtigkeit für die Praxis. Hier geht es um den Schutz von Menschen, Tieren, Pflanzen, Böden, Wasser, Luft und Kulturgütern. Langfristig wird ein einheitliches deutsches Umweltgesetzbuch angestrebt. Die Bundes-Immisionsschutzverordnungen (BImSchV) sind die Durchführungsverordnungen zum Gesetz. Das Gesetz regelt nur die grundsätzlichen Anforderungen. Die für die Praxis wichtigen technischen Einzelheiten und konkreten Anforderungen finden sich in den entsprechenden Durchführungsverordnungen. Die 1. BImSchV ist die Verordnung über kleinere und mittlere Feuerstätten und gilt für die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb von Feuerungsanlagen, die keiner Genehmigung nach § 4 BImSchG bedürfen. Sie betrifft also Ihre Heizkessel für feste Brennstoffe. Feste Brennstoffe in privaten Haushalten sind Steinkohle/Koks, Braunkohle/ Koks, Torf/Torfpresslinge/Grill-Holzkohle/ Briketts, naturbelassenes stückiges Holz, naturbelassenes nicht stückiges Holz sowie Holzbriketts und Pellets. Für handbestückte Feuerungsanlagen, die vor 1994 errichtet wurden, endet die Übergangszeit. Für diese Anlagen gelten ab dem 1. Januar 2015 die Grenzwerte nach der 1. BlmSchV. Die Grenzwerte richten sich nach dem Brennstoff Ihrer Anlage und der Nennwärmeleistung, sie werden bezüglich Staub (g/m3) und Kohlenstoffmonoxid (CO, g/m3) gemessen. Diese Messung nimmt Ihr Schornsteinfegermeister vor. Er kann Sie auch umfassend beraten, ob sich bei Ihrer Anlage eine entsprechende Nachrüstung empfiehlt oder ob eine Umrüstung, die auch zukünftige Anforderungen erfüllen wird, die beste Wahl ist.